B-Juniorinnen, 9.4.2016: FC Silesia Görlitz – FSV Lok Dresden 6:5 (1:5)


Sensationelle Aufholjagd führt zu Sieg

Der Dresdner Betreuer hatte die Erklärung für die Niederlage nach komfortabler Halbzeitführung sofort parat: Seine Mädchen wurden in der zweiten Spielhälfte regelrecht „niedergetreten“. Freunde, unser wöchentliches Karate-Training im Verein zahlt sich aus!

Lasst uns sachlich analysieren, natürlich trainieren wir, unsere leider immer noch fehlende Diana ausgenommen, kein Karate. Auch kann sich der sachliche Spielbeobachter nicht erinnern, die aus Dresdner Sicht geschilderte Spielweise wahrgenommen zu haben. Klar hat Jessica übereifrig zweimal foulgespielt, das jedoch als „Niedertreten“ durch ein ganzes Team zu betitulieren, da muss der Frust schon tief sitzen. Selbst ein Abklatschen der Silesia-Mädels für eine gelungene Abwehraktion wurde fälschlicherweise als Häme gegen eine am Boden liegende Dresdnerin ausgelegt. Freunde, bei aller Emotion, bleibt sachlich! Weitere Szenen mit Fouls, die müssten als „Niedertreten“ ja schon sehr böse gewesen sein, Fehlanzeige. Und der Frust saß bei unseren Dresdner Gästen tief, vollkommen verständlich. Hatte man doch eine deutliche Führung, ja, den vermeintlichen Sieg, aus den Händen gegeben.

Das Spiel hätte sich fast eingereiht in alle zurückliegenden Begegnungen mit dem FSV Lok Dresden. In nahezu jedem dieser Spielberichte liest man von einer Silesia-Überlegenheit, von vielen Torchancen, leider genauso viel vergebenen Möglichkeiten. Man liest von schnellen Kontern, denen wir nicht folgen konnten und damit verbundenen Gegentoren. Und just dies spielte sich in der ersten Halbzeit erneut ab. Unsere Mädchen erarbeiteten sich Tormöglichkeiten am laufenden Band, nur trafen sie die Kiepe nicht. Die Lok-Torwärtin hielt unbestritten gut, warum ihr bei fünf Meter Torbreite aber immer wieder in die Arme geschossen wurde, bleibt ein Rätsel. Also, acht Tore waren bei mehr Präzision bestimmt möglich gewesen. Wie es effektiver geht, zeigten uns die Dresdnerinnen. Schnelle, präzise Gegenstöße, die aufgerückte Silesia-Abwehr konnte nicht folgen, Liesbeth war im 1 gegen 1, gar 1 gegen 2 machtlos. Fünf solche Angriffe mit dem Ergebnis fünfer Gegentore. Da nutzte Kornelias Hammer zum zwischenzeitlichen 1:1 wenig. Besonders ärgerlich die Treffer zum 1:3, 1:4 und 1:5 innerhalb von fünf (!) Minuten vor der Halbzeitpause. Das hatte gesessen. Nur ganz wenige Optimisten sahen in weiter Ferne einen für Silesia positiven Ausgang des Spiels.

Einer dieser Optimisten sollte sogar mit dem Endstand recht behalten. Nach zehn Minuten der zweiten Spielhälfte hatte Lucie mit freundlicher Unterstützung der Torwärtin die Aufholjagd eröffnet. Voll konzentriert gingen die Silesia-Mädchen nun zu Werke. Jede Aufbauaktion der Gäste wurde gestört, Bälle schon vom Abwurf, Abstoß abgefangen, Torchancen genug für weitere Spiele erarbeitet. Dresden fand kaum noch statt, die schnellen Angriffszüge wurden nicht mehr vorgetragen, Gefahr für Liesbeth kam keine mehr auf. Mit dem 3:5 durch Wiktoria wuchs die Zahl der Optimisten sachte, mit ihrem 4:5 rapide. Es waren noch zehn Minuten zu spielen und nur noch Silesia am Drücker, Lok stehend K.O. In der letzten Spielminute versagten der bis dato tapfer agierenden gegnerischen Torhüterin kurz die Nerven, sie warf direkt auf Wicky ab, die annahm und trocken zum Ausgleich einnetzte. Minimalziel, ein Punkt, sollte erreicht sein. Doch es gab noch eine Minute Nachspielzeit. Und die nutzte unsere kleine Sarah, die zur Stelle war und wenigstens eine ihrer Chancen in diesem Spiel veredelte. Egal, wie viele es vorher waren, das interessierte nun wahrlich keinen mehr. Endstand 6:5! Nach einem 1:5-Rückstand! Das hatten wir auch noch nicht. Zufälligerweise war doch gekühlter Sekt (alkoholfrei!!) vorhanden. Das musste begossen werden! Angstgegner und Staffel-Mitfavorit Lok Dresden wurde mittels einer fulminanten Aufholjagd bezwungen. Und das komplett ohne „Niedertreten“. Diese Behauptung, auch wenn sie noch so oft und laut wiederholt wird, ist schlicht und einfach falsch.

Spielerinnen: Liesbeth, Anne, Ronja, Wiktoria, Kornelia, Jessica, Sarah, Sarah, Lucie, Lene, Wiebke

Tore: Wiktoria (3), Kornelia, Lucie, Sarah M.